Glas Denkmal für die brillante Pianistin Jautrīte Putniņa - "Konzertflügel"

Über Glasstone · 2020/07/01

Ende des vorigen Monats wurde mit Unterstützung der Stadtverwaltung von Valmiera, Kollegen, Familienangehörigen und Bewunderer das Instrument der prägenden Pianistin, Persönlichkeit und Ehrenbürgerin von Valmiera Jautrīte Putniņa (08.03.1929.–22.01.2017.) Das Instrument ihres weltlichen Lebens und des Lebens nach dem Tod – Flügel – installiert. Die helle Pianistin ruht in ihrem Geburtsort und geliebten Land – Valmiera.

Wie die Flügel einen Vogel in die Luft heben, so wurde die Seele von Jautrīte von den Klängen dieses flügelartigen Instruments gehoben. Jautrīte war überzeugt davon, dass die Musik eine Brücke über die Ewigkeit ist. In ihren Erinnerungen schrieb eine der brillantesten Musikerinnen Lettlands des 20. Jahrhunders Pianistin Jautrīte Putniņa: “Musik ist für mich wie eine Religion. Die klingende Musik ist für mich wie ein Land der Verheiβung. Ich fühle mich sicher. Ich fühle mich geschützt, geliebt, gewünscht. Weil jemand ein Notenblatt öffnen und die Klänge in die Welt lassen muss. Ich zweifle nicht daran, dass das ewige Leben möglich ist. Davon überzeugt mich jeden Tag die Musik. Die ist wie die einzige Brücke, die diese Welt mit einer anderen verbindet..”

Der Gedenkstein in der Körpergröβe des Menschen (1.75m) ist in der auβergewöhnlichen Technik des zeitgenössichen Bildhauers Ernests Vītiņš “Glasstone” in der Werkstatt der Grabsteine aus Glasstapel geschaffen. Das besteht aus speziellem selektiven Glas, das in drei verschiedenen Farbtöne glitzert. In jeder Höhe und jedem Winkel ändert es seine Farbe und bildet seine Silhouette heterogen, wodurch ein Bezug zur dynamischen Persönlichkeit von Putniņa und Lebensrhythmus hergestellt wird.

Sie hatte nicht nur einen starken kreativen Geist, von dem viele inspiriert waren, sondern auch einen revolutionären. Jautrīte war durch ihre ausdrucksstarke, dynamische Spielweise und ihren Wunsch, komplizierte Kompositionen zu spielen berühmt, wodurch weniger bekannte Kompositionen in Lettland zu dieser Zeit bekannt wurden. Aufgrund ihrer prägenden und für die Macht jener Zeit unangenehmen Persönlichkeit hat Jautrīte die Repressalien der Sowjetzeit erlebt, die der Pianistin das Auftreten und Unterrichten gehindert haben. Trotzdem war Putniņa in Bereich der Klaviermusik tätig und allmählich die Gelegenheit zum Spielen wiedergewonnen hat. Im Jahr 2010 erhielt Jautrīte das Kreuz der Anerkennung des Ordens der Drei Sterne und den Groβen Musikpreis für den lebenslangen Beitrag. Ihre Schüler und Zeitgenossen erinnern sich an sie als eine groβartige Persönlichkeit, voller Űberzeugung und Strenge, und viele bewundern das Talent von Putniņa auch heute.

Putniņa ist am 8. März 1929 in Valmiera in der Familie des Feinmechanikers und der Kunstmalerin geboren. Ihr Talent und ihre Ausdauer haben sich in ihrem ganzem Leben widerspiegelt, ebenso wie ihre Liebe zu ihrem Heimatort – Valmiera. Bereits im Alter von drei Jahre wünschte sie Klavier zu spielen und blieb dabei ihr ganzes Leben lang. Im Alter von 16 Jahre trat sie dem Konservatorium bei, wo sie später viele Jahre lang junge Pianisten ausbildete. Dank der Initiative der Künstlerin wurde die Tradition der Feste für altertümliche Musik gegründet, jetzt bekannt als das Fest für Wintermusik. Zu Ehren der Ehrenbürgerin von Valmiera wird der von der Stadt organisierte jährliche internationale Wettbewerb für junge Pianisten künftig den Namen der herausragenden Pianistin Jautrīte Putniņa aus Valmiera tragen.

Interessant, dass der Vordergrund des Glasdenkmals aus Messing nicht nur den klangvollen Namen der virtuosen Künstlerin enthält, sondern auch was dem Betrachter auf den ersten Blick, ohne diese Geschichte zu kennen, als kleiner, fröhlicher Vogel erscheinen mag – was auch so ist (Vorname Jautrīte bedeutet ”die Fröhliche”, Famielienname Putniņa ist von der männlichen Form Putniņš (Vöglein) abgeleitet – Kommentar des Űbersetzers) Dieses einzigartiges Vöglein hat Jautrīte selbst, spielend mit den Buchstaben ihres Vornamen und des Familiennamen geschaffen und auf diese Weise lebenslang unterzeichnete. Die gesamte Länge des Denkmals enthält eine metallene Saite, die dieses menschliche, von Herausforderungen volles Leben als eine gespannte Saite symbolisiert. Es lädt ein, leidenschaftlich zu spielen, aber es gibt Angst vor Bruch…. So ist das Leben eines Menschen – unvorhersehbar, angespannt und klangvoll. So war Jautrīte Putniņa.

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